“Ein leibhaftiges Vorbild für die Kinder”
Großer Bahnhof für neue Junioren-Doppelweltmeisterin Julia Kink in Aschau
VON HEINRICH REHBERG
Aschau – Ganz Aschau war zum Empfang der Doppelweltmeisterin und fünffachen Medaillengewinnerin Julia Kink auf dem Platz am Rathaus versammelt. Die Kinder und Jugendlichen des Heimatvereins WSV Aschau standen Spalier für „ihre Julia“, die bei den Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften in Schtschutschinsk (Kasachstan) gleich fünfmal den Sprung aufs Treppchen schaffte und dabei zweimal Gold und dreimal Silber für Deutschland holte.
Gleich fünf Podestplätze
Zwei Bürgermeister, Simon Frank aus Aschau und Daniel Mair aus Frasdorf, mehrere Gemeinderäte, die Verantwortlichen des WSV Aschau und des Skiverbandes Inngau, die Hohenaschauer Plattlerbuam und zahlreiche Zaungäste begrüßten die Weltmeisterin. „Kinder brauchen Vorbilder, hier und heute haben wir mit unserer Juniorenweltmeisterin Julia Kink ein leibhaftiges Vorbild für die Kinder unseres Wintersportvereins, haben wir eine Weltmeisterin zum Anfassen in unserer Mitte“, begrüßte Bürgermeister Simon Frank die junge Weltmeisterin. Voll mit Menschen war der sonst so ruhige Rathausplatz, Tourismus-Chef Herbert Reiter hatte einen Riesenempfang für die frischgebackene Weltmeisterin organisiert, mit spalierstehenden Kindern des WSV Aschau, mit Deutschlandfahnen für jeden Fan, mit den Plattlerbuam des Hohenaschauer Trachtenvereins, mit Gänsehaut-Bildern und Musik und natürlich mit ein paar Reden.
Lebensgroße Bilder der Goldmedaillengewinnerin an den Ortseingängen wiesen schon seit Tagen auf das Ereignis hin. Vor dem Rathaus trug sich Julia Kink ins Goldene Buch der Gemeinden Aschau und Frasdorf ein, in Frasdorf ist sie geboren und aufgewachsen, in Aschau startete sie für die Nordische Abteilung des WSV Aschau.
„Nicht alle Tage gibt es eine Weltmeisterin zu sehen. Wir freuen uns und sind stolz, eine Goldmedaillengewinnerin und Doppelweltmeisterin aus unserer Abteilung hervorgebracht zu haben“. Markus Meister, der Abteilungsleiter der Nordischen Abteilung im WSV, ließ kurz die Laufbahn der Weltmeisterin Revue passieren. Julia Kink begann ihre sportliche Karriere auf Langlaufskiern bereits im Vorschulalter, mit sechs Jahren entschied sie sich endgültig für den Langlauf und mit zwölf Jahren fand sie zum Biathlon. Schon damals konnte sie als Schülerin mehrere deutsche Meisterschaften verbuchen. In den Sportschulen in Berchtesgaden (Christophorusschule) und in Lillehammer/Norwegen wurde sie zur Biathletin ausgebildet und geformt. Aus einem geplanten Jahr Aufenthalt in Norwegen wurden drei. Sie trainierte mit den Besten der Welt in ihrer Altersklasse und nahm zugleich an allen Wettbewerben in Deutschland teil und wurde mehrfache deutsche Meisterin bei den Junioren. Größter Erfolg der 19-Jährigen aber waren nun die Weltmeistertitel in Schtschutschinsk (Kasachstan) mit Gold in der Staffel und im Einzel. Dazu kam Silber in der Mixed-Staffel, im Sprint und im Verfolgungsrennen.
Im Sommer geht es nach Ruhpolding
Im Sommer wird Julia Kink ihre bisherige Schule in Lillehammer nach dem Abitur verlassen und ins Leistungszentrum nach Ruhpolding zum Trainer Andi Birnbacher und dem Nationalteam zurückkehren. Ihr großer Traum für die Zukunft ist die Teilnahme an den Olympischen Winterspielen.
Biathletin mit Bürgermeistern: Beim Empfang im Aschauer Rathaus flankieren die Ortschefs aus Aschau und Frasdorf, Simon Frank (links) und Daniel Mair, die frischgebackene Junioren-Doppelweltmeisterin Julia Kink. Foto Rehberg